In diesem Jahr ging der mit 5000 Euro dotierte Leon Zelman-Preis an den Historiker und Direktor der VHS Hietzing Robert Streibel.
"Robert Streibel ist ein Volksbildner im besten Sinn, der viel Energie darin investiert, die dunklen Kapitel unserer Geschichte für kommende Generationen zu beleuchten. Sein Engagement ist weithin im Internet sichtbar und seine Publikationen machen ihn zu einem wichtigen lokalen Zeithistoriker. Sein Wirken ist unverzichtbarer Teil einer erfolgreichen Zukunftsarbeit, die uns immer wieder vor Augen führt, dass Freiheit und Demokratie keine Selbstverständlichkeit sind", so Stadtrat Dr. Mailath-Pokorny, der Initiator des Preises.
Robert Streibel studierte in Wien Geschichte, Germanistik, Theaterwissenschaft und Kunstgeschichte und promovierte am Institut für Zeitgeschichte der Universität Wien. Es gibt zahlreiche Veröffentlichungen von ihm aus historischen Forschungsprojekten zum Nationalsozialismus, zum Judentum und Exil, mit den Schwerpunkten Niederösterreich und seiner Geburtsstadt Krems an der Donau. Außerdem publizierte er in Literaturzeitschriften, einen Gedichteband und Filme. Er ist freier Mitarbeiter der Wochenzeitung Die Furche (Literaturkritik) und der Tageszeitung Die Presse. 1997 wurde Streibel mit dem Willy und Helga Verkauf-Verlon Preis des DÖW ausgezeichnet, 2008 erhielt er den Preis der Stadt Wien für Volksbildung. Streibel ist seit zehn Jahren gemeinsam mit Martin Krist Wiener Koordinator für das Netzwerk erinnern.at des Bundesministeriums für Bildung und Frauen.
Begründung der Jury:
"Der Historiker und Leiter der Volkshochschule Hietzing Robert Streibel organisiert seit über 14 Jahren mit großem Engagement und Empathie unter Einbeziehung von Schulen und lokaler Bevölkerung in vielfältiger Form Gedenk- und Erinnerungsinitiativen wie -projekte, die weit über die Errichtung von Gedenktafeln hinausgehen."
Der Preis wurde am 8. Juni von Stadtrat Andreas Mailath-Pokorny im Rathaus im Beisein der Familie von Leon Zelman übergeben. Die Laudatio hielt Gerhard Baumgartner, der wissenschaftliche Leiter des DÖW.
Der Preis
Die Auszeichnung wird im Gedenken an Leon Zelman und seinem Wirken als langjähriger Leiter des Jewish Welcome Service und Herausgeber der Zeitschrift Das Jüdische Echo einmal jährlich verliehen.
Sie ergeht an Personen, Projekte oder Organisationen, die sich für Dialog, Erinnern und das Engagement gegen Rassismus und Antisemitismus verdient gemacht haben. Mit dem Preisgeld soll auch ein Beitrag zur Fortführung des jeweiligen Projekts geleistet werden. Insbesondere für AkteurInnen, die noch nicht gewürdigt wurden, soll hiermit eine Öffentlichkeit geschaffen werden.
Der Jewish Welcome Service (JWS) ist Bindeglied und oft auch Anlaufstelle für Anliegen und Projekte vieler Organisationen und Initiativen.
Information / Fotomaterial:
Milli Segal | Presse und Öffentlichkeitsarbeit für Jewish Welcome Service
e-mail: milli.segal@chello.at