Am 20. Februar 2025 hätte der am 21. August 2021 nach schwerer Krankheit verstorbene Rudolf Edlingerseinen 85. Geburtstag gefeiert. Eine Delegation des SK Rapid nahm dies zum Anlass, gemeinsam mit Repräsentanten des Dokumentationsarchiv des österreichischen Widerstandes (DÖW), bei dem der ehemalige Finanzminister der Republik ebenfalls jahrelang Präsident war, und der Bezirksvorsteherin von Penzing, des Heimatbezirks des SK Rapid, am Ehrengrab am Wiener Zentralfriedhof Kränze niederzulegen und ihm zu gedenken.
In kurzen Ansprachen erinnerten Rapid-Präsident Alexander Wrabetz und der wissenschaftliche Leiter des DÖW, Andreas Kranebitter, an die enormen Verdienste von Rudolf Edlinger. In Anwesenheit von Bezirksvorsteherin Michaela Schüchner sowie einigen ehrenamtlich bzw. in Geschäftsführung und Belegschaft aktuell für den SK Rapid tätigen Persönlichkeiten entzündete abschließend Steffen Hofmann bei klirrender Kälte, aber strahlendem Sonnenschein, eine Gedenkerze.
Den Ehrenkapitän und seit Jänner 2023 Geschäftsführer SK Rapid verband eine sehr enge und freundschaftliche Beziehung mit Rudolf Edlinger. „Rudi Edlinger war ein einzigartiger Funktionär und vor allem Mensch, dem ich für alles, was er für unseren Klub, aber auch mich persönlich getan hat, unendlich dankbar bin. Ich bin überzeugt, dass es ihn sehr gefreut hätte, dass wir ihm nun ein weiteres Mal auf diese Weise gedacht haben“ so Steffen Hofmann.
Foto: Gedenken an den Ehrenpräsidenten Rudolf Edlinger am Ehrengrab (Wiener Zentralfriedhof). Steffen Hofmann, Andreas Kranebitter, Michaela Schüchner und Alexander Wrabetz (von links nach rechts). © SK Rapid, Widner
Rudolf Edlinger war bereits seit Kindheitsbeinen glühender Rapidler und schon in der Nachkriegszeit Stammgast auf der Pfarrwiese. 1986 kam er auf Bitten des legendären Anton Benya ins Kuratorium des SK Rapid, am 22. Oktober 2001 wurde er schließlich von den Vereinsmitgliedern erstmals zum Präsidenten seines Herzensklubs gewählt. Über 4.400 Tage dauerte diese Ära, in der er sich zahlreiche Verdienste um den SK Rapid erworben hat. Im November 2014 wurde Rudolf Edlinger schließlich per Akklamation zum Ehrenpräsidenten des SK Rapid gewählt und blieb seinen Grün-Weißen bis zu seinem Tode eng verbunden.
In seine Ära fiel die wissenschaftliche Aufarbeitung der Rolle des SK Rapid in der dunklen Zeit des Nazi-Regimes und kommende Woche steht im Wien Museum ebenfalls in memoriam Rudolf Edlinger eine bereits ausgebuchte Veranstaltung zum Thema „Wiener Fußball im Nationalsozialismus“ statt.
Andreas Kranebitter vom DÖW meint abschließend: „Rudolf Edlinger hat um die Bedeutung von Geschichtsbewusstsein und der gesellschaftspolitischen Verantwortung von Profiklubs gewusst. Er hat das Vereinsmuseum gegründet und die Aufarbeitung der Vereinsgeschichte im Nationalsozialismus beim DÖW in Auftrag gegeben. Das war ihm ein Herzensanliegen. Dass es keine Alternative zu Demokratie und Antifaschismus geben darf, bewies er auch Tag für Tag in seinem Einsatz für das DÖW, dem er bis zu seinem Tod vorstand.“
(Text: Peter Klinglmüller, SK Rapid)
<< Weitere Beiträge aus der Rubrik „Neues“