Wegen "bedenklichen Verkehrs mit ausländischen Arbeitern und Verdachts der kommunistischen Betätigung" wurde der Schuhmachergehilfe Franz Rehmann am 29. 9. 1942 festgenommen. Er kam am 10. 3. 1943 in Auschwitz um.

Aus der Anzeige des politischen Leiters der NSDAP-Ortsgruppe "Tryhel", Perchtoldsdorf, 20. 6. 1942:
"Seit längerer Zeit beobachte ich, dass der mit mir bei der Atzgersdorfer Schuhfabrik M. Weber u. Co. als Zuschneider beschäftigte
Rehmann Franz [...]
sowohl im Betrieb wie außerhalb eine Haltung an den Tag legt, nach der man begründeterweise annehmen kann, dass dieser ein Mitglied der KP ist, was auch seiner Vergangenheit entsprechen würde.
Bei allen Vorfällen im Betrieb schaltet sich Rehmann, ohne eine Funktion zu haben, ein, was immer hinter dem Rücken der dafür in Betracht kommenden Vertrauensleute oder DAF[Deutsche Arbeitsfront]-Walter geschieht, und gibt geheime Weisungen aus, die immer zu Unruhen führen. [...]
Um meine Beobachtungen auch außerhalb bestätigt zu finden, ließ ich Rehmann seit einiger Zeit von einem Gewährsmann überwachen, der mir berichtete, dass sich dieser täglich in einer Tabaktrafik in Brunn, Gattringerstraße, mit von früher her bekannten KP[lern] trifft, um dann in dem gegenüberliegenden Stadel eines Bauernanwesens Versammlungen abzuhalten. [...]
Da Rehmann in den nächsten Tagen auf Urlaub kommt, wäre Ihr raschestes Eingreifen in diesem Falle notwendig."

Nicht überlebt

Quellen: Gestapo-Opfer (Arbeiterbewegung), Politisch Verfolgte