Der Schlossergehilfe Alois Grün beteiligte sich an den Februarkämpfen 1934 und war deshalb 1934/35 rund 1 Jahr inhaftiert. Weil er verdächtigt wurde, den Sender Moskau abgehört zu haben, wurde er am 27. 10. 1939 festgenommen und am 3. 4. 1940 wegen Rundfunkverbrechens zu einer Gefängnisstrafe von 7 Monaten verurteilt. Alois Grün blieb bis 27. 5. 1940 in Haft.

Aus einem Vermerk des Generalstaatsanwalts, 15. 12. 1939:
"Der Beschuldigte [Alois Grün] schrieb am 8. 10. 1939 an seinen in Moskau lebenden Sohn einen Brief, der unwahre und gehässige Schilderungen über die Zustände in Deutschland enthielt und aus dem sich weiters ergab, dass er den Moskausender abgehört hat. [...]
Wenn auch angesichts der politischen Vergangenheit des Beschuldigten starke Verdachtsmomente in der Richtung vorliegen, dass er durch das Abhören des Moskausenders sich in seiner kommunistischen Gesinnung bestärken wollte, so kann doch im Hinblick darauf, dass er die Sendungen stets allein abgehört und das Gehörte nicht weiterverbreitet hat, sowie mit Rücksicht darauf, dass er seit dem Jahre 1935 politisch nicht mehr hervorgetreten ist, ein Nachweis dafür, dass er mit dem Abhören des Moskausenders den hochverräterischen Vorsatz verband, dadurch die Ziele der KP zu fördern, nicht erbracht werden."

Überlebt

Quelle: Gestapo-Opfer (Arbeiterbewegung)