Exkursion am 29. März 2017
Mit Enthüllung einer Gedenktafel für die ermordeten ungarisch-jüdischen Zwangsarbeiter des Lagers Engerau am Restaurant Leberfinger
Gedenkkundgebung auf dem Friedhof von Petržalka, 17. April 2016
Foto: Zentrale österreichische Forschungsstelle Nachkriegsjustiz
Ende November/Anfang Dezember 1944 wurde in Engerau (Petržalka, Bratislava) ein Arbeitslager für ungarische Juden eingerichtet. Circa 2000 Zwangsarbeiter mussten beim Bau des sogenannten Südostwalles Sklavenarbeit leisten. Viele starben an den Folgen von Hunger, Kälte und Misshandlungen oder wurden von Wiener SA-Männern oder Politischen Leitern ermordet. Mehr als 100 Männer kamen Ende März 1945 im Zuge des "Todesmarsches" von Engerau nach Bad Deutsch-Altenburg ums Leben.
Im Nebengebäude des heutigen Restaurants Leberfinger in der Viedenská cesta in Petržalka, direkt an der Donaupromenade gelegen, befand sich eines der Engerauer Teillager. Die Juden waren in einem ehemaligen Pferdestall einquartiert. Im Zuge der Evakuierung des Lagers Engerau liquidierte ein aus Angehörigen der Wachmannschaft zusammengesetztes "Sonderkommando" zumindest 13 Häftlinge des Teillagers Leberfinger.
Mehr als 70 Jahre nach den Verbrechen erinnert im Restaurant Leberfinger bislang nichts an die Opfer. Auf Initiative der Zentralen österreichischen Forschungsstelle Nachkriegsjustiz wird am 29. März 2017 ein Erinnerungszeichen angebracht und enthüllt. Es soll nicht nur an die ermordeten Juden des Massakers am 29. März, sondern an alle Opfer des Lagers Engerau erinnern.
Im Rahmen der Bausteinaktion "Schenken Sie eine Gedenktafel" besteht die Möglichkeit, das Vorhaben finanziell zu unterstützen.
Nähere Informationen: http://www.zeit-geschichte.com/wpckh/category/engerau/
Veranstalter: Zentrale österreichische Forschungsstelle Nachkriegsjustiz am DÖW
Unkostenbeitrag:15,- Euro (inkl. Mittagessen), SchülerInnen, Lehrlinge, Studierende), ArbeitslosengeldbezieherInnen 5,- Euro
Zeit:
Mittwoch, 29. März 2017
Abfahrt 9.00 Uhr (Treffpunkt 8.45 Uhr) | Rückkehr nach Wien ca. 18.00 Uhr
Treffpunkt:
Praterstern 1, 1020 Wien (vor dem Jüdischen Institut für Erwachsenenbildung), U-Bahnlinie 1, Aufgang Heinestraße)
Anmeldung bis 24. März 2017:
Claudia Kuretsidis-Haider (Zentrale österreichische Forschungsstelle Nachkriegsjustiz) | T: (01) 22 89 469 / 315 | e-mail: claudia.kuretsidis@nachkriegsjustiz.at