Der österreichische Schriftsteller Stefan Zweig (28. November 1881 - 23. Februar 1942) beging im brasilianischen Exil gemeinsam mit seiner zweiten Frau, Lotte Altmann, Selbstmord.
Die Bibliothek des DÖW enthält mehrere Publikationen Zweigs, darunter auch Erstausgaben mit persönlichen Widmungen des Autors. Seine Werke wurden so wie Bücher anderer jüdischer Schriftsteller bei der einzigen Bücherverbrennung auf österreichischem Boden - am 30. April 1938 auf dem Salzburger Residenzplatz - verbrannt.
ZWEIG, Stefan: Die gesammelten Gedichte. Leipzig: Insel-Verlag 1924. 153 S.
Mit einer Widmung des Autors für Dr. Wilhelm Friedmann.
Exlibris Herma Krell
(Signatur: RARI 80031 // Nicht entlehnbar)
Es handelt sich um die Erstauflage des Werkes und beinhaltet in den Jahren 1900-1923 entstandene Gedichte, ein Teil davon ist den Gedichtbänden Silberne Saiten und Die frühen Kränze entnommen.
Das Buch enthält eine Widmung für Dr. Wilhelm Friedmann (19. März 1884 - 11. Dezember 1942), einen aus Wien stammenden Literaturwissenschaftler und Romanisten, der an den Universitäten Leipzig und Greifswald lehrte und 1933 nach Frankreich flüchtete. Dort schrieb er u. a. bis Mai 1939 in der Exilzeitung Die Zukunft. Am 10. Dezember 1942 wurde er von der Gestapo festgenommen; tags darauf beging er in Bedous unweit der spanischen Grenze Selbstmord.
Der Band stammt aus dem Nachlass von Herma Krell, der vor einigen Jahren verstorbenen Schwester des DÖW-Gründungsmitglieds Jonny Moser, der das Buch der DÖW-Bibliothek geschenkt hat.
ZWEIG, Stefan: Kaleidoskop. Erzählungen. Wien: Herbert Reichner Verlag 1936. 464 S.
Bibliothek Robert Neumann. Mit persönlicher Widmung von Stefan Zweig an Robert Neumann, 1936
(Signatur: EX 7960 // Nicht entlehnbar)
Das Buch ist die Erstausgabe des zweiten Bandes der Gesamtausgabe des erzählerischen Werkes von Stefan Zweig und enthält eine mit dem Erscheinungsjahr 1936 datierte Widmung des Autors für Robert Neumann. Beide Autoren lebten zu diesem Zeitpunkt bereits in England, da sowohl Neuman wie auch Zweig Österreich bereits 1934 unmittelbar nach den Februarkämpfen verlassen hatten. Neumann, der in den 1920er Jahren großen Erfolg mit der Parodiensammlung Mit fremden Federn hatte, zählte zu den wenigen Autoren, die auch im Exil neue Werke in Englisch erfolgreich veröffentlichen konnten.
Die Publikation stammt aus dem Nachlass von Robert Neumann (22. Mai 1897 - 3. Jänner 1975), dessen Bibliothek - aufgrund der freundschaftlichen Beziehung zum Gründer und langjährigen wissenschaftlichen Leiter des DÖW Herbert Steiner, der selbst im englischen Exilwiderstand (Young Austria) aktiv war - zum Teil dem DÖW vermacht wurde.
ZWEIG, Stefan: Brasilien. Ein Land der Zukunft. Stockholm: Bermann-Fischer Verlag, 1941. 293 S.
Rarissima Sammlung (Signatur: EX 15877 // Nicht entlehnbar)
Die Publikation erschien 1941 in kleiner Auflage im Bermann-Fischer Verlag in Stockholm. Zweig gelangte 1940 von London kommend über New York, Argentinien und Paraguay nach Brasilien, für das er eine permanente Einreiseerlaubnis hatte, und wurde dort triumphal empfangen. Mit dieser Monographie stattete er Brasilien, das er zum ersten Mal bereits 1936 bereist hatte, seinen Dank ab. Zweig ließ sich in Petrópolis unweit von Rio de Janeiro nieder, wo er am 23. Februar 1942 gemeinsam mit seiner zweiten Frau Lotte aus Verzweiflung über die Zerstörung seiner europäischen Heimat Selbstmord beging.
ZWEIG, Stefan: Die Welt von gestern. Erinnerungen eines Europäers.
Stockholm: Bermann-Fischer Verlag 1946. 498 S.
(Signatur: EX 15879)
Die Welt von Gestern ist die 1942 posthum im Bermann-Fischer Verlag in Stockholm erschienene Autobiographie von Stefan Zweig. Die vorliegende Ausgabe wurde 1946 gedruckt und stammt aus dem Nachlass von Hugo Gert Price (14. April 1906 - 198?), der als sozialdemokratischer Funktionär 1938 über die Schweiz und Frankreich in die USA flüchtete. Er vermachte seine Bibliothek - nicht zuletzt wegen seiner Freundschaft zu Herbert Steiner - dem DÖW.