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Name russisch: Бохак Франциска Карловна
Geboren: 03.11.1911, Graz
Beruf: Lehrerin
Letzter Wohnort in Österreich: Graz
Wohnorte in der Sowjetunion: Stalinsk (Novokuzneck)
Verhaftet: 10.07.1937, Stalinsk
Anklage: Spionage, Sabotage, Mitgliedschaft in einer terroristischen Organisation
Urteil: 23.10.1938, Militärkollegium des Obersten Gerichts, 15 Jahre Lagerhaft; 20.12.1939, Oberstes Gericht der UdSSR, Aufhebung des Urteils und Ausweisung
Rehabilitiert: 27.09.1997, Militärkollegium des Obersten Gerichts der RF
Emigrationsmotiv: wirtschaftliche Emigration
Schicksal: an Nazi-Deutschland ausgeliefert
Franziska Bohak, geboren 1911 in Graz, war Lehrerin von Beruf und emigrierte wahrscheinlich wegen Arbeitslosigkeit nach Russland. Nach Angaben von Josefine Zack, die im August 1937 aus Stalinsk (Novokuzneck) nach Steyr zurückkehrte, hatte Franziska Bohak offene Redensarten geführt und einen Witz über Stalin erzählt, dafür wurde sie am 10. Juli 1937 verhaftet. Die Gebietsleitung des NKVD in Novosibirsk leitete die Anklage gegen Bohak an das Militärkollegium des Obersten Gerichts (MKOG) mit der Empfehlung, die Österreicherin für 15 Jahre (Kategorie 2) in ein Arbeitslager einzuweisen, weiter. Das Politbüro bestätigte dieses Strafausmaß am 12. September 1938. Am 23. Oktober 1938 wurde Franziska Bohak wegen Vergehen nach Artikel 58-6, 58-8, 58-9, und 58-11 des Strafgesetzbuches der RSFSR (Spionage, Terrorismus, Sabotage, Mitgliedschaft in einer illegalen Organisation) vom MKOG zu fünfzehn Jahren Gefängnis verurteilt. Das Plenum des Obersten Gerichts der UdSSR vom 20. Dezember 1939 revidierte dieses Urteil, Franziska Bohak wurde ausgewiesen und am 22. Dezember 1939 bei Brest-Litovsk den deutschen Behörden übergeben.
Quelle: ÖStA, Politisches Archiv des AA, stalin.memo.ru