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Name russisch: Фальгуберт (Фальгубер) Иосиф Степанович
Geboren: 1908, Wien
Beruf: Arbeiter
Wohnorte in der Sowjetunion: Kzyl-Orda (Kasachstan), Ščučinsk (Kasachstan)
Verhaftet: 19.07.1938, Borovoe (Ščučinskij rajon)
Anklage: Spionage
Urteil: 02.02.1939, Freispruch
Emigrationsmotiv: unbekannt
Schicksal: freigelassen
Josef Faulhuber wurde in Wien geboren, vermutlich 1908. Im Alter von sieben Jahren wurde er von Stephan Faulhuber adoptiert, der sich 1926 der von Karl Uhl, dem Obmann der Republikanischen Vereinigung ehemaliger Kriegsteilnehmer und Kriegsopfer Österreichs, organisierten Auswanderergruppe anschloss, die in Kzyl-Orda (Kyzyl-Orda) am Fluss Syr-Darja in Kasachstan die so genannte Uhlfeld-Kolonie (Imcommune Uhlfeld) gründete. Die Kolonie löste sich bereits 1927 wieder auf. Da Josef Faulhuber in den vorhandenen Listen der Auswanderer nicht dokumentiert ist, kann es sein, dass er seinem Adoptivvater erst später (vermutlich um 1932) in die Sowjetunion folgte.
Josef Faulhuber war als Arbeiter in einem Betrieb für Reparaturarbeiten in Ščučinsk (Akmolinskaja obl.) beschäftigt, als er am 19. Juli 1938 in Borovoe im Bezirk Ščučinsk verhaftet wurde. Während sein Adoptivvater 1942 zum Tode verurteilt wurde, kam Josef Faulhuber am 2. Februar 1939 frei, weil ihm kein Verbrechen nachgewiesen werden konnte. Sein weiteres Schicksal ist unbekannt.
Quelle: lists.memo.ru, ÖStA, Familie
Zur Uhlfeld-Kolonie siehe Barry McLouhglin/Hans Schafranek/Walter Szevera, Aufbruch. Hoffnung. Endstation. Österreicherinnen und Österreicher in der Sowjetunion 1925-1945, Wien 1997, S. 49-69.