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Name russisch: Глянц (Гланц) Отто Давыдович
Geboren: 26.04.1897, Wien
Beruf: Buchhalter, Bankangestellter
Letzter Wohnort in Österreich: Wien
Ankunft in Russland/Sowjetunion: 1933
Wohnorte in der Sowjetunion: Moskau
Verhaftet: 29.04.1937, Moskau
Anklage: Spionage und terroristische Tätigkeit
Urteil: 29.07.1937, Militärkollegium des Obersten Gerichts, Tod durch Erschießen
Gestorben: 29.07.1937, Moskau
Rehabilitiert: 11.06.1957, Militärkollegium des Obersten Gerichts
Emigrationsmotiv: KP-Emigration
Schicksal: erschossen
Otto Glanz wurde 1897 in Wien geboren. Er verfügte über eine Hochschulausbildung. 1922 trat er in die KPÖ ein und gründete die kommunistische Kinderorganisation Junge Pioniere Österreichs. Er arbeitete für die österreichisch-sowjetische Handelsorganisation RATAO (Русско-австрийское торговое акционерное общество) in Wien und ab 1928 in der sowjetischen Handelsvertretung in Berlin, wo er der KPD beitrat. Vorübergehend arbeitete er auch in Rumänien (1930) und Finnland (1933). Gegen Jahresende 1933 übersiedelte er nach Moskau, am 20. Juni 1936 nahm er die sowjetische Staatsbürgerschaft an. Seine erste Frau war Elisabeth Donauer, die im Marx-Engels-Institut beschäftigt war. Zur Zeit seiner Verhaftung in Moskau am 29. April 1937 war er Leiter der Abteilung für Staatsanleihen der sowjetischen Staatsbank.
Am 29. Juli 1937 wurde Glanz wegen Spionage und terroristischer Tätigkeit zum Tode verurteilt und noch am gleichen Tag hingerichtet. Das Urteil war zuvor am 25. Juli 1938 vom Politbüro (Stalin, Molotov) bestätigt worden.
Seine Rehabilitierung geht auf eine Initiative der KPÖ zurück. Das positive Ergebnis der Untersuchung wurde Friedl Fürnberg im Oktober 1957 in Moskau mündlich mitgeteilt. Glanz war in Moskau mit dem 1938 erschossenen Leopold Kraus befreundet.
Quelle: Parteiarchiv der KPÖ, RGASPI, lists.memo.ru, DÖW, ÖStA