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Name russisch: Пфейфер Елизавета Иогановна (Элизабет)
Geboren: 13.06.1897, Ödenburg (Soron, Deutsch-Westungarn)
Beruf: Druckereiarbeiterin
Letzter Wohnort in Österreich: Wien
Ankunft in Russland/Sowjetunion: 03.06.1934
Wohnorte in der Sowjetunion: Moskau
Verhaftet: 05.11.1936, Moskau
Anklage: antisowjetische Aktivitäten; Spionage
Urteil: 15.03.1937, Sonderberatung (OSO), Ausweisung; 03.11.1938, Sonderberatung (OSO), 5 Jahre Lagerhaft
Rehabilitiert: 16.01.1989, Präsidium des Obersten Sowjets der UdSSR
Emigrationsmotiv: Schutzbund-Emigration
Schicksal: überlebte
Elisabeth Pfeiffer, geboren 1897, stammte aus Ödenburg (Sopron). Nach dem Zusammenbruch der Ungarischen Räterepublik flüchtete sie ins Burgenland, wo ihr Bruder Johann Pfeiffer als Kommandant des Schutzbundes in Bad Sauerbrunn tätig war. Elisabeth Pfeiffer trat 1924 der SDAP bei, später war sie für die KPÖ aktiv. Da sie befürchtete, wegen illegaler Betätigung für die KPÖ verhaftet zu werden, flüchtete sie am 19. Februar 1934 in die ČSR, wo sie Mitglied der KPČ wurde. Mit ihren beiden Brüdern Johann und Andreas Pfeiffer gelangte sie mit dem zweiten Schutzbundtransport im Juni 1934 nach Russland, wo sie in Moskau in der Druckerei Nr. 7 einen Arbeitsplatz erhielt. Als sie 1936 nach Österreich zurückkehren wollte, verweigerte ihr die österreichische Gesandtschaft einen Pass, da sie nach wie vor ungarische Staatsbürgerin war.
Elisabeth Pfeiffer wurde am 5. November 1936 verhaftet und wegen antisowjetischer Aktivitäten am 15. März 1937 des Landes verwiesen. Wieso sie nicht abgeschoben wurde, ist nicht bekannt. Am 3. November 1938 wurde sie wegen Spionage zu fünf Jahren Lagerhaft verurteilt.
Nach ihrem erfolglosen Bemühen um die Freilassung der Schwester kehrten Johann und Andreas Pfeiffer, die die österreichische Staatsbürgerschaft besaßen, 1937 nach Österreich zurück. Elisabeth Pfeiffer wurde am 16. August 1941 aus dem Gulag entlassen, ihr weiteres Schicksal ist unbekannt.
Quelle: Gestapo-Kartei (Blaue Kartei), ÖStA, Parteiarchiv der KPÖ