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Name russisch: Зиберер Алоиз Михайлович
Geboren: 30.05.1905, Amstetten (NÖ)
Beruf: Tischler
Letzter Wohnort in Österreich: Steyr (OÖ)
Ankunft in Russland/Sowjetunion: 31.10.1935
Wohnorte in der Sowjetunion: Gor'kij
Verhaftet: 20.09.1937, Gor'kij
Anklage: Spionage
Urteil: 14.12.1939, Sonderberatung (OSO), Ausweisung
Rehabilitiert: 16.01.1989, Präsidium des Obersten Sowjets der UdSSR
Emigrationsmotiv: Schutzbund-Emigration
Schicksal: an Nazi-Deutschland ausgeliefert
Alois Sieberer wurde 1905 in Amstetten geboren. Er war Mitglied der SDAP ab 1922 und des Schutzbundes ab 1924. Im Februar 1934 nahm er an den Kämpfen in Steyr als Zugsführer teil. Er wurde in der Folge vom österreichischen Staat ausgebürgert. Ab Oktober 1935 lebte er in der Sowjetunion. Sieberer trat 1935 in die KPÖ ein und war zeitweilig Obmann des Schutzbund-Kollektivs in Gor'kij. Laut Mitteilung des KPÖ-Funktionärs Heinz Kamil (Camil) hatte Sieberer 1936 "die festeste Einstellung" von allen Kollektivmitgliedern, trotzdem wurde seine Meldung zu den Internationalen Brigaden abgewiesen.
Sieberer arbeitete als Tapezierer im Autowerk in Gor'kij, wo er am 20. September 1937, einen Tag nach seinem Arbeitskollegen Franz Leinmüller, verhaftet und der Spionage beschuldigt wurde. Am 14. Dezember 1939 wurde seine Ausweisung beschlossen, am 17. Dezember 1939 wurde Alois Sieberer bei Brest-Litovsk der Gestapo übergeben. Nach KPÖ-Angaben lebte er bis 1990 in Steyr.
Alois Sieberers Bruder Michael Sieberer war Leiter des Emigrantenlagers in Zbraslav bei Prag.
Quelle: Parteiarchiv der KPÖ, ÖStA, RGASPI, lists.memo.ru