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Thurn, Eduard

Österreichische Stalin-Opfer (bis 1945)

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Name russisch: Турн Эдуард Эдуардович

Geboren: 23.11.1910, Wien

Beruf: Maschinenschlosser

Letzter Wohnort in Österreich: Amstetten (NÖ)

Ankunft in Russland/Sowjetunion: 03.06.1934

Wohnorte in der Sowjetunion: Gor'kij

Verhaftet: 17.04.1938, Gor'kij

Anklage: Spionage, antisowjetische Agitation

Urteil: 14.12.1939, Sonderberatung (OSO), Ausweisung

Rehabilitiert: 16.01.1989, Präsidium des Obersten Sowjets der UdSSR

Emigrationsmotiv: Schutzbund-Emigration

Schicksal: an Nazi-Deutschland ausgeliefert

 

Eduard Thurn, geboren 1910 in Wien, war von Beruf Maschinenschlosser und arbeitete in einer Eisenbahnwerkstätte in Amstetten. Er war Mitglied der SDAP und ab 1929 auch Mitglied des Schutzbundes. Im Februar 1934 nahm er an den Kämpfen in Amstetten teil, wofür er auch bestraft wurde. Thurn reiste im April 1934 legal in die ČSR und gelangte im Juni 1934 mit dem zweiten Schutzbundtransport nach Russland. Dort arbeitete er im V. M. Molotov-Autowerk in Gor'kij als Mechaniker und Chauffeur und im Sommer als Alpininstrukteur im Kaukasus. Er war Kassier der Schutzbündlergemeinde und wurde von der Kollektivleitung der Schutzbündler als guter Arbeiter charakterisiert, andererseits wurde seine egoistische Einstellung kritisiert. Vermutlich wurde deshalb seine Meldung zu den Internationalen Brigaden nach Spanien abgelehnt.

 

Am 17. April 1938 wurde Thurn verhaftet und am 14. Dezember 1939 vor Gericht gestellt. Die Anklage lautete auf Spionage und antisowjetische Agitation. Da das Urteil auf Landesverweisung lautete, wurde Thurn am 22. Dezember 1939 bei Brest-Litovsk der Gestapo übergeben. Nach zwei Monaten im Lager Lublin konnte er nach Amstetten zurückkehren.

 

 

Quelle: RGASPI, lists.memo.ru

 

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