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Wasicek, Hans

Österreichische Stalin-Opfer (bis 1945)

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Name russisch: Васичек Ганс Карлович

Geboren: 06.12.1911, Wien

Beruf: Bürokaufmann

Letzter Wohnort in Österreich: Wien

Ankunft in Russland/Sowjetunion: 21.09.1935

Wohnorte in der Sowjetunion: Moskau

Verhaftet: 28.04.1936, Moskau

Anklage: Homosexualität

Urteil: 01.06.1936, Ausweisung

Emigrationsmotiv: Schutzbund-Emigration

Schicksal: ausgewiesen

 

Hans Wasicek wurde 1911 in Wien als Sohn eines Straßenbahnschaffners geboren. Nachdem er nach der Pflichtschule noch drei Klassen einer kaufmännischen Schule absolviert hatte, war er bis 1929 als kaufmännischer Angestellter beschäftigt. Dann verlor er seine Stelle und war bis 1934, abgesehen von kleinen Unterbrechungen, arbeitslos. Wasicek war kurze Zeit im KJV, ab 1927 in der SAJ und ab 1931 im Wehrsport in Wien-Favoriten aktiv; als Funktionär war er u. a. bei den Naturfreunden tätig. Am 12. Februar 1934 nahm er aktiv am Kampf in Wien-Favoriten teil. Am 10. März 1934 wurde Wasicek verhaftet und wegen Sprengstoffbesitzes angeklagt. Das Verfahren wurde ausgesetzt, um weitere Beweise zu sammeln. Am 18. Mai 1934 kam Wasicek auf Gelöbnis frei, er nahm Kontakt zum KJV auf und war weiter politisch aktiv. Um einem neuen Prozesstermin zu entgehen, flüchtete Wasicek am 27. September 1934 in die Tschechoslowakei.

 

Auseinandersetzungen im Lager Zbraslav bei Prag wegen der schleppenden Behandlung seines Einreiseantrages in die UdSSR - er konnte erst am 21. September 1935 einreisen - wurden ihm in Moskauer Emigrantenkreisen negativ ausgelegt, ebenso die Tatsache, dass er im Moskauer Hotel Balčug Briefe in Esperanto unter einem Decknamen empfing. Laut Kaderleiter Uccusic (Urban) bildete Wasicek in Moskau mit "anderen schlechten, zersetzten Elementen eine Gruppe".

 

Am 28. April 1936 wurde Hans Wasicek verhaftet und der Homosexualität beschuldigt. In der Folge trat er in Hungerstreik. Am 1. Juni 1936 wurde seine Ausweisung beschlossen, am 25. August 1936 wurde Wasicek abgeschoben. Er kehrte dann nach Österreich zurück.

 

 

Quelle: RGASPI

 

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