Am 26. April sollen mit Death in June und NON gleich zwei Kult-Bands des rechtsextremen, okkult-faschistischen Flügels der "Dark Wave"- oder "Gothic"-Szene im Wiener Veranstaltungslokal "Monastery" auftreten.
Die 1981 von Douglas Pierce gegründete Band Death in June bezieht sich schon im Namen positiv auf den SA-Führer Ernst Röhm, der im Juni 1934 auf Befehl Hitlers ermordet wurde. Auf ihrem Album "Brown Book" findet sich eine Neuvertonung des "Horst Wessel Liedes". Die rechtsextreme Aula-Jugendzeitschrift Identität schrieb 1994 über die Band: "Das ganze Projekt steht unter dem Zeichen des SS-Totenkopfes, der bedingungslose Hingabe an eine Idee bedeutet." Über Boyd Rice, den Kopf von NON und bekennendem Mitglied der Church of Satan, heißt es dort, dieser bezeichne "sich selbst als Sozialdarwinisten und Faschisten". Pierce wiederum stellt sich in Interviews gerne in die Tradition des "linken" Nationalsozialismus und des Nationalbolschewismus, sympathisiert offen mit faschistischen Gewalttätern (wie z. B. den kroatischen HOS-Milizen), schwafelt von "nordeuropäischem Erbgut" und "Naturgesetzen", denen die Politik zu gehorchen habe. Über die rassistischen Ausschreitungen in der BRD zu Beginn der 90-er Jahre meint er: "Hast du jemals Tür an Tür mit Zigeunern gelebt? Ich kann den Groll, der in Ostdeutschland zum Vorschein kommt, verstehen."
Beide Bands beschränken sich nicht auf die anfänglich vielleicht tatsächlich provokativ gemeinte Verwendung nationalsozialistischer Symbole, sondern reproduzieren offen faschistische Ideologien. Diese vermengen sie mit Okkultismus, Satanismus, Männerbündelei und Gewaltverherrlichung zu einem explosiven Gemisch.