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Neonazis mobilisieren für den 8. Mai

Neues von ganz rechts - April 2002

Die neonazistische Kameradschaft Germania (KSG), welche schon die Kundgebung gegen die "Wehrmachtsausstellung" am 13. April organisierte, ruft nun dazu auf, sich an den Aktionen der Burschenschafter am 8. Mai (siehe: Geschichtslügen und Trauer am 8. Mai ») zu beteiligen. Ein entsprechender Aufruf findet sich seit Tagen auf der Homepage der KSG, und in ihrem sechsten "offiziellen Rundbrief" heißt es dazu: "Hallo Kameraden! Am 8. Mai findet eine Demonstration unter dem Motto Selbstachtung statt Selbsthass, mit Totengedenken statt! [...] Die Veranstalter sowie die Kameradschaft Germania bitten um eure Teilnahme!" Als Kontakt gibt die KSG die e-mail-Adresse des Wiener Korporationsringes (WKR) an.

Tatsächlich muss davon ausgegangen werden, dass zahlreiche Neonazis (vor allem aus dem Skinheadmilieu) sich an der Trauerfeier am Jahrestag der Kapitulation der Wehrmacht beteiligen. Dass sie sich dabei wie Neonazis verhalten und wieder "Sieg Heil" brüllend durch die Innenstadt ziehen, ist ebenfalls zu befürchten.

Diesem Aufruf von Neonazis und der politischen Ausrichtung des ganzen Unterfangens zum Trotz behauptet der WKR in einer Aussendung, es sei "absurd", die für 8. Mai geplanten Aktionen als "rechtsextreme Veranstaltung" zu bezeichnen. Das gilt wohl auch für die vorangegangenen Aktionen gegen die "Wehrmachtsausstellung": Auf der Pressekonferenz des Ringes Freiheitlicher Studenten (RFS) und des WKR am 18. April konnte man sich nicht zu einer Distanzierung von der Kundgebung am 13. April durchringen. Die Teilnahme von Burschenschaftern sei deren Privatsache, hieß es dort. Tatsächlich konnten oder wollten die Burschenschafter angesichts der neonazistischen Stoßrichtung nicht mit Mütze und Band oder gar in vollem "Wichs" an der Kundgebung am Heldenplatz teilnehmen. Dennoch sah sich der Olympe Walter Asperl, vormaliger parlamentarischer Mitarbeiter des FPÖ-Nationalrates Martin Graf, veranlasst, bei der Pressekonferenz einen Verdacht zu äußern: Es könnten ja "Provokateure der STAPO" gewesen sein, die am 13. April "Sieg Heil!" grölend durch die Innenstadt gezogen sind ...

 

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