Richard Melisch, Referent bei der rechtsextremen Arbeitsgemeinschaft für demokratische Politik (AFP) und beim Ring Freiheitlicher Jugend (RFJ), setzt sich in Zur Zeit (11/2002, S. 10) mit dem Nahostkonflikt auseinander. Das erwünschte Szenario eines von Jüdinnen und Juden gereinigten Landstriches beschreibt Melisch mit deutlichen Worten: "In einer Periode friedlicher und gleichberechtigter Nachbarschaft wäre kein Raum für ein Volk, das sich aufgrund seiner selbst proklamierten Auserwähltheit besondere Vorrechte anmaßt." Da "fast alle Israelis im Besitz von mindestens zwei Pässen" seien, "dürfte die Bereitschaft zu einem neuen Exodus, diesmal in umgekehrter Richtung, kein großes Problem bedeuten". Nicht fehlen darf natürlich auch bei Melisch das "Weltjudentum", welches einen israelischen Atomschlag gegen die arabischen Staaten "weder politisch noch moralisch überstehen" würde.
Die Zur Zeit-Redaktion tut das ihrige zur antisemitischen Interpretation des Nahostkonfliktes: "Jüdischer Mordversuch am Friedensnobelpreisträger" heißt es da in einer Bildunterschrift.