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Herbert Kickl: Stimmen von rechtsaußen

Neues von ganz rechts - Juni 2021

 

5. 6. 2021: Martin Sellner, Führerfigur der Identitären Bewegung Österreich (IBÖ) und nunmehr von deren Nachfolgeorganisation Die Österreicher, bezeichnet Herbert Kickl in einem Posting auf Telegram als den "ideale[n] Rechts- und Oppositionspolitiker" und veröffentlicht ein Video erneut, in dem er zu den Nationalratswahlen 2019 um Vorzugsstimmen für Kickl geworben hatte. In diesem Video bezeichnete Sellner Kickl als "den besten lebenden patriotischen Politiker" überhaupt. Kickl weigere sich, Distanzierungen von Rechtsextremen oder deren Terminologie vorzunehmen. Er habe eine "klare Weltanschauung" und sei in der Lage, "die großen Zusammenhänge und wichtige identitäre Verständnisse in einer griffigen Sprache" zusammenzufassen. Auch sei Kickl "einer der wenigen Politiker, der [sic!] einen langfristigen strategischen Plan für eine patriotische Wende hat". Er erkenne "die Probleme und inneren Widersprüche des liberalen säkularen Rechtsstaates und seine Wehrlosigkeit gegen die ethnoreligiöse Unterwanderung" und wolle diese Probleme beheben, wie etwa seine Kritik an der Europäischen Menschenrechtskonvention (EMRK) zeige. Sellner weiter: "Diese seltene Paarung von Strategie und ganzheitlichem Blick sowie Talent für das Symbolische und den Showeffekt hat kaum ein Politiker sonst in Europa und Herbert Kickl vereint sie in sich. Er hat eine Vision, einen Traum und er ist intelligent, fleißig und realistisch genug, ihn im Rahmen des Möglichen konkret Schritt für Schritt umzusetzen." Freilich sei auch Kickl "kein Übermensch", doch durch seinen von "Disziplin, Askese, Routine und Fleiß" geprägten Lebensstil unbestechlich und nicht erpressbar. Kurz: ein "Ausnahmepolitiker, und wir dürfen uns glücklich schätzen, dass wir in diesen dürftigen Zeiten einen solchen Mann in der Spitzenpolitik haben". Er, Sellner, glaube, "dass nur Herbert Kickl den Weitblick und die notwendige Härte hat, um in diesen harten Zeiten die richtige Entscheidung zu treffen. [...] Herbert Kickl ist derjenige [...] der uns allen Hoffnung gegeben hat, dass man doch noch etwas ändern könnte. Er war der beste Innenminister aller Zeiten."

 

15. 4. 2021: Heinz-Christian Strache konstatiert in einem TV-Auftritt zur Lage der FPÖ: "Den einzigen [sic!], den man sieht Politik machen, und der eine Position hat [...], wer eine Linie hat, das ist der Herbert Kickl."

 

Anfang April: Die rechtsextreme Zeitschrift Info-DIREKT notiert: "Herbert Kickl, der einzige Oppositionspolitiker, der in allen Punkten kantig und bestimmt auftritt".

 

6. 3. 2021: Stefan Magnet, rechtsextremer Publizist und ehemaliger Kader des Bundes freier Jugend (BfJ), schreibt auf Telegram: "Ex-Innenminister Kickl redet Klartext bei der Freiheitsdemo in Wien. Die internationale Clique hätte die Welt noch im Griff. Doch der Widerstand ist jetzt in Österreich erwacht. Und wir brauchen endlich einen Kanzler, der den Mut zur Wahrheit und zur Souveränität hat!"

 

31. 1. 2021: Auf der Großdemonstration in Wien gegen die Pandemiebekämpfung der Bundesregierung zeigen Die Österreicher ein Banner mit der Aufschrift "KURZ WEGKICKLN".

 

29. 1. 2021: Martin Sellner konstatiert im Online-Gespräch mit Michael Scharfmüller (Info-DIREKT, ehemals BfJ) angesichts der Ankündigung Kickls, an der Demonstration am 31. Jänner teilzunehmen, "fast schon eine revolutionäre Situation, im Rahmen des Parlamentarismus. [...] Die FPÖ wendet sich vom Parlamentspatriotismus ab und unterstützt stattdessen die Bewegung aus dem Parlament." Dieser Schritt zeige, wer die Alternative zu Sebastian Kurz sein könne, "nämlich der Kickl. Ich sage Kurz wegkickln."

 

2020: Die rechtsextreme Zeitschrift gegenARGUMENT führt aus: "Keiner schreibt bessere Reden als Herbert Kickl, keiner provoziert den politischen Gegner und polarisiert so geschickt wie er." Als Innenminister sei er "eine der besten Personalentscheidungen der vergangenen Jahrzehnte" gewesen.

 

3. 10. 2020: Im Rahmen einer Demonstration von Die Österreicher in Wien kommt Sellner als Redner auf Herbert Kickl zu sprechen: dieser sei "der beste Innenminister, den wir je hatten". Auf seine Frage hin, wer Kickl bei der Nationalratswahl 2019 mit einer Vorzugsstimme bedacht habe, heben nach Sellners Zählung rund 400 Anwesende die Hand, was in etwa der Gesamtteilnehmerzahl der Demonstration entspricht. Die rund 75.000 Vorzugsstimmen für Kickl zieht Sellner als Maßstab für den "harte[n] Kern von Österreichs Patrioten" heran. Diese 75.000 würden "genauso denken wie wir".

 

Dezember 2019: In der Deutschen Stimme, Organ der neonazistischen Nationaldemokratischen Partei Deutschlands (NPD), zeigt ein Leserbriefschreiber sich enttäuscht über das Aus der Regierung Kurz-Strache, da damit auch Herbert Kickl aus seinem Regierungsamt hatte scheiden müssen: "In der Tat war bzw. ist er ein absolut fähiger Mann, den, hätte er früher gelebt, ein Bismarck oder Friedrich der Große möglicherweise in ihre Kabinette geholt hätten." Die "nationale Opposition" in Österreich ruft der DS-Leser auf, "noch stärker [zu] fordern, anstelle von Apparatschiks Fachleute von Kicklschem Format an die Spitze zu setzen".

 

Oktober 2019: In der Deutschen Stimme, Organ der neonazistischen Nationaldemokratischen Partei Deutschlands (NPD), schreibt der österreichische Rechtsextremist Konrad Windisch: "Der fähigste Innenressort-Chef, den die Republik je hatte, war FPÖ-Innenminister Kickl. [...] Der Mann war bzw. ist korrekt, unbestechlich, einfallsreich, hatte also Eigenschaften, wie sie bei seinen Kollegen mit der Lupe zu suchen und nicht zu finden sind."

 

Juli/August 2019: In der neonazistischen deutschen Zeitschrift N.S. Heute wird der österreichische Neonazi-Kader Gottfried Küssel nach seiner Meinung zur FPÖ befragt und führt aus: "Der einzige in der ganzen FPÖ, der politisch denkt, ist der Kickl. Der Rest sind – im übertragenen Sinne – die Schweine, die zum Trog rennen. Die haben ihre Weltanschauung doch schon tausendmal über Bord geworfen. [...] Der Kickl kann das, der sitzt als Innenminister an der übelsten Stelle und schafft es, die Dinge, die er machen will, auch umzusetzen. Er macht jedenfalls das, was ihm möglich ist."

 

August 2018: In der Deutschen Stimme freut der deutsche Neonazi Jürgen Gansel sich über die entstehende "zuwanderungskritische Achse Rom – Wien". Wie Salvini in Italien zeige auch Österreich "klare Kante": auf Betreiben von Innenminister Kickl sei "eine nochmalige Verschärfung des ohnehin schon strengen Fremdenrechtsgesetzes" erfolgt.

 

Mai/Juni 2017: Ein Artikel in der rechtsextremen Aula fordert die FPÖ auf, "den rhetorischen Pendelschwung" der politischen Debatte nach rechts "zu verstärken, indem man – wie FPÖ-Generalsekretär Herbert Kickl im August 2015 auch forderte – an 'die Wurzel des Problems'” gehe und "die 'Menschenrechte' in ihre Einzelteile [zerlegt]”.

 

 

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