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Mölzer "allein gegen die Linke"

Neues von ganz rechts - Mai 2004

Der burschenschaftlich dominierte rechtsextreme Kern der FPÖ gibt im Verein mit anderen weit rechts stehenden Kräften ein Lebenszeichen von sich. Bei der EU-Wahl will man den auf dem dritten Platz der FPÖ-Liste gereihten Zur Zeit-Chefredakteur Andreas Mölzer per Vorzugsstimmenkampagne ins Europäische Parlament hieven. Getragen wird diese Kampagne, die sich laut Mölzer an "freiheitliche Hardcore-Wähler", "Tiefwurzler" und "Überzeugungstäter" (Kurier, 18. 5. 2004) wendet, von einem Unabhängigen Personenkomitee - Andreas Mölzer, ein österreichischer Patriot nach Europa. Die mehr auf Salon- und Bündnisfähigkeit orientierten FunktionärInnen an der FPÖ-Spitze konnten zwar eine Spitzenkandidatur von Mölzer verhindern, mussten angesichts der innerparteilichen Stärke des deutschnationalen Flügels aber gute Miene zur Vorzugsstimmenkampagne machen. Einzig das Versprechen, sich nicht negativ über den Spitzenkandidaten Hans Kronberger zu äußern, konnte den Mannen um Mölzer abgerungen werden.

Das Komitee wird u. a. von folgenden Personen gebildet:
Nikolaus Amhof (Bundesgeschäftsführer des Ringes Freiheitlicher Jugend), KR Dir. Gerhard Bauer, Dkfm. Holger Bauer (ehemaliger FPÖ-Staatssekretär), Leo Besser-Walzel, KR Rosemarie Blattl (FPÖ-Abgeordnete im Salzburger Landtag), Kurt-Bodo Blind (FPÖ-Abgeordneter im Wiener Landtag), Reinhard Bösch (FPÖ-Nationalrat, akademische Burschenschaft Teutonia), Dipl.-Ing. Dr. Hans-Otto Bukowietzky (Präsident des Verbandes der Buchenland-Deutschen), Dr. Bruno Burchart (ÖTB-"Gauobmann" in Kärnten, akademische Burschenschaft Olympia), Doz. Dr. Wolfgang Caspart (Obmann des Freiheitlichen Akademikerverbandes Salzburg, Neuer Klub Salzburg, Alte Gymnasialverbindung Rugia), Dr. Karl Claus (ehemaliger stellv. FPÖ-Obmann in Niederösterreich), Mag. Gerald Ebinger (FPÖ-Abgeordneter im Wiener Landtag, akademische Burschenschaft Aldania), Dr. Josef Feldner (Obmann des Kärntner Heimatdienstes), Harald Fischl (ehemaliger FPÖ-Nationalrat, Präsident des Club Jörg), DDr. Dipl.-Ing. Alexander Götz (Grazer Altbürgermeister, ehemaliger FPÖ-Obmann), Oberst Mag. John Gudenus (FPÖ-Bundesrat, Zur Zeit-Mitherausgeber), Mag. Johann Gudenus (Bundesobmann des Ringes Freiheitlicher Jugend), Udo Guggenbichler (Obmann des Österreichischen Pennälerringes, akademische Burschenschaft Albia), Oberst Ernst Günther, Edith Haller (Obfrau des Freiheitlichen Familienverbandes Österreich), Prof. Mag. Dietmar Hardt-Stremayr, Mag. Martin Hochstöger (Obmann des Freiheitlichen Akademikerverbandes Tirol, akademisches Corps Gothia), Peter Hoffmann, Gerald Ibinger (FPÖ-Abgeordneter im Wiener Landtag), Ing. Kurt Kerschbaum (Obmann des Neuen Klubs Wien, Vereinsrat der Österreichischen Landsmannschaft), Dr. Sepp Koller (Obmann des Vorarlberger Waffenringes, akademische Sängerschaft Skalden), Mag. Dietbert Kowarik (FPÖ-Bezirksparteiobmann in Wien, akademische Burschenschaft Olympia), Mag. Helmut Kowarik (FPÖ-Abgeordneter im Wiener Landtag, akademische Burschenschaft Aldania, Ehrenmitglied der Österreichischen Landsmannschaft), KR Otto Krenn (Ehrenobmann des Ringes Freiheitlicher Wirtschaftstreibender), Univ.-Prof. Dr. Werner Kuich (akademische Burschenschaft Libertas), Dr. Gerhard Kurzmann (ehemaliger FPÖ-Nationalrat, FPÖ-Obmann in Graz), Dr. Siegfried Lorber (Referent bei der Arbeitsgemeinschaft für demokratische Politik), Dr. Norbert Matzka (Bundesehrenobmann des Österreichischen Seniorenringes, fakten-Autor), ÖR Gerulf Murer (ehemaliger FPÖ-Staatssekretär), Dr. Peter Mussi (Ulrichsberggemeinschaft), Mag. Franz Obermeier (ehemaliger FPÖ-Vizebürgermeister in Linz), Alexander Pawkowicz (akademische Burschenschaft Aldania), Univ.-Prof. Dr. Gerhard Pendl (akademische Burschenschaft Oberösterreicher Germanen), Univ.-Prof. Dr. Werner Pfannhauser (ÖTB-Ehrenobmann), Rosemarie Plattl (FPÖ-Abgeordnete im Salzburger Landtag), Alois Preiszler (ehemaliger FPÖ-Abgeordneter im Niederösterreichischen Landtag), Brigitte Riha (FPÖ-Gemeinderätin in Vorderweißenbach), Ing. Karl Rungaldier, Gerhard F. Schlüsselberger (Bundesgeschäftsführer des Ringes Freiheitlicher Studenten), Ing. Paul Schmitt (FPÖ-Bezirksrat in Wien), Fritz Schretter (Obmann des Kärntner Abwehrkämpferbundes), Franz Schwager (FPÖ-Abgeordneter im Kärntner Landtag), DDr. Herbert Schwarzfurtner (Kärntner Heimatdienst, Aula-Verlag, pennale Burschenschaft Eisen), Dr. Thomas Sinißbichler, Prof. Fitz Sitte (Zur Zeit-Autor), HR Dipl.-Ing. Ernst Sommeregger, Mag. Ewald Stadler (FPÖ-Volksanwalt, akademische Sängerschaft Skalden), Dkfm. Horst Stadler, Mag. Harald Stefan (FPÖ-Abgeordneter im Wiener Landtag, akademische Burschenschaft Olympia), HR Dr. Heinrich Steinsky (akademische Burschenschaft Suevia), Ing. Walter Sucher (Obmann des Ringes Volkstreuer Verbände, Olympia), Heinz Thomann (Publizist), Dr. Reimer Timmel (Obmann des Freiheitlichen Akademikerverbandes Wien, NÖ und Burgenland, akademische Burschenschaft Libertas), Paul Tremmel (Bundesobmann des Österreichischen Seniorenringes), Ing. Gerhard Vogelsang, Univ.-Prof. Dr. Kurt Vonach, Hubert Werner (FPÖ-Bezirksparteiobmann in Niederösterreich), Heidi Wiener (stellv. Bundesvorsitzende der Freiheitlichen Arbeitnehmer), Karl Wimleitner (ehemaliger FPÖ-Abgeordneter im Oberösterreichischen Landtag), Detlev Wimmer (stellv. Bundesobmann des Ringes Freiheitlicher Jugend), Ernest Windholz (ehemaliger FPÖ-Landesrat in Niederösterreich), Dr. Gerhard Wirl (Freiheitlicher Akademikerverband Salzburg), Mag. (FH) Christine Witty (FPÖ-Bezirksparteiobmannstellvertreterin in Niederösterreich), Dr. Helmut Wohanka Dr. Gerhard Zeihsel (ehemaliger FPÖ-Abgeordneter im Wiener Landtag, Bundesobmann der Sudetendeutschen Landsmannschaft in Österreich), Dipl.-Ing. Gunther Zingerle (Obmann des Freiheitlichen Akademikerverbandes Kärnten).
Als Sprecher des Personenkomitees agiert der Zur Zeit-Gesellschafter Dr. Johannes Hübner. Dieser beschäftigt laut profil (22/2004) in seiner Lebensraum Datenverwertungs- und Immobilienvermittlungs GmbH als Geschäftsführer Clemens Otten, einen der Hauptverantwortlichen für die Neonazi-Demonstration gegen die "Wehrmachtsausstellung" im April 2002 in Wien (Rechtsextreme und Neonazis demonstrieren in Wien »).

Zum Inhalt hat die Kampagne vor allem geopolitische Themen: Neben der offen antiislamisch vorgetragenen Ablehnung eines EU-Beitrittes der Türkei wird gegen die "US-amerikanisch-zionistische Gewaltpolitik" (John Gudenus, Kurier, 26. 5. 2004) vom Leder gezogen. Zur Zeit (21/2004, S. 2) präsentiert Mölzer als einen, der "allein gegen die Linke", die sich mit Kronberger und Grossmann auch innerhalb der FPÖ breit gemacht habe, kämpft. Er stehe u. a. gegen "eine EU der Lobbyisten, Bürokraten und Multi-Kulti-Strategen" und für "eine konsequente Eindämmung von Zuwanderung und Asyl-Missbrauch".

Sollte es Mölzer tatsächlich ins Europäische Parlament schaffen, was angesichts der dazu notwendigen Stimmenanzahl von rund 15.000 bis 20.000 nicht unrealistisch erscheint, so will er sich dort in erster Linie dem Zusammenschluss der europäischen Rechtsextremen und -populisten widmen. Dass er dabei wie in der Vergangenheit auch nicht vor einer engen Kooperation mit Gruppen wie dem Vlaams Blok zurückschreckt, wird die FPÖ auf internationalem Parkett weiter isolieren.

 

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