logo
logo

Freiheitliche Akademiker zu Hohmann-Skandal

Neues von ganz rechts - November 2003

Als derzeitiger Vorsitzender der Arbeitsgemeinschaft Freiheitlicher Akademikerverbände (FAV) verfasste Dr. Wolfgang Caspart (Alte Gymnasialverbindung Rugia, Salzburg) am 31. Oktober einen offenen Brief an den CDU-Bundestagsabgeordneten Martin Hohmann, der mit seiner antisemitischen Brandrede zum "Tag der Deutschen Einheit" (3. 10.) für heftige Empörung gesorgt hatte. Der mittlerweile aus der CDU-Bundestagsfraktion ausgeschlossene Hohmann hatte dort die alte Leier vom angeblich jüdischen Bolschewismus angestimmt. Dennoch kann oder will Caspart die Aufregung nicht verstehen.

In seiner Verteidigungsschrift bedient sich der freiheitliche Akademiker selbst antisemitischer Stereotypen, wenn er angesichts der Kritik des Vorsitzenden des Zentralrates der Juden in Deutschland, Paul Spiegel, schreibt, dass nicht Hohmann "die zarten Pflanzen der Aussöhnung zwischen Juden und Nicht-Juden" (Spiegel) zertrete, "sondern die unerbittlichen Hasser (und damit Geschäfte Machenden) über alle Generationen". Caspart, der bis 1995 regelmäßig in der rechtsextremen Aula publizierte, hält es darüber hinaus für "interessant, einmal Herrn Spiegel zu den Ghetto-Szenen z. B. in Gaza und ihren Wachmannschaften sich äußern zu hören".

Die burschenschaftliche Vorfeldorganisation der FPÖ machte in Sachen Antisemitismus zuletzt vor vier Jahren von sich reden: Am 23. November 1999 lud der Freiheitliche Akademikerverband für Wien, Niederösterreich und Burgenland zu einer Veranstaltung mit dem deutschen Neonazi Horst Mahler. Der militante Antisemit erklärte damals in Wien das "jüdische Volk" zum "Feind" der Deutschen und den "Mammonismus" zu einem der "negativen jüdischen Prinzipien". (Freiheitlicher Antisemitismus und Rassismus »)

 

« zurück

 

Unterstützt von: