Am 28. August fand im Raum Wels eine Vernetzungsveranstaltung rechtsextremer Initiativen aus Österreich und Deutschland statt. Als Veranstalter fungierte die Zeitschrift Info-DIREKT, die auch bei den beiden "Verteidiger Europas"-Tagungen in Linz 2016 (siehe: Pangernmanismus als Abendlandrettung) und Aistersheim 2018 (siehe: Ersatzgeschwächte Abendlandretter tagen in Aistersheim) eine zentrale Rolle gespielt hatte. Die diesjährige Veranstaltung war – bei starken Überschneidungen im TeilnehmerInnenspektrum – deutlich kleiner dimensioniert und nicht öffentlich angekündigt worden. Die Einladungspolitik umfasste nicht zuletzt Info-DIREKT-FörderabonnentInnen, weshalb verschiedentlich auch von einem "Leser-" bzw. "Unterstützertreffen" die Rede war.
Bereits am Vorabend wurde am Veranstaltungsort vor Publikum ein Podcast mit Szenegröße Martin Sellner aufgezeichnet. Die eigentliche Veranstaltung am Folgetag charakterisierte dieser als "Info-DIREKT-Konferenz", auf der sich "Vertreter von Bewegung, Partei und Gegenöffentlichkeit" zum Austausch getroffen hätten. Zutreffender wäre die Rede von Parteien, da sich auch Vertreter der AfD (Roger Beckamp, Landtagsabgeordneter in Nordrhein-Westfalen, und der stv. Bundesvorsitzende der Jungen Alternative, Sven Kachelmann aus Bayern) eingefunden hatten. Gastkommentare von AfD-Vertretern prägen seit geraumer Zeit das Erscheinungsbild der Linzer Zeitschrift. Für die FPÖ war – wenn auch in den diversen Nachberichten nie namentlich erwähnt – Bundesrat Johannes Hübner erschienen, der im April mit seinem Auftritt im Info-DIREKT-Podcast kräftig am Stuhl seines damaligen Parteiobmannes Norbert Hofer gesägt hatte. Aus der Parteijugend betraten Roman Möseneder (RFJ Salzburg) und die Schwestern Menegus (mit einer musikalischen Darbietung) die Veranstaltungsbühne. Annarita Menegus wurde einer interessierten Öffentlichkeit kürzlich durch ihre öffentlich bekundete Begeisterung über die "Befreiung" Afghanistans durch die Taliban bekannt.
Weiters erschienen waren u. a. der Innviertler Maler und Burschenschafter Odin Wiesinger, die Corona-Protest-Aktivistin Edith Brötzner, Sellner-Adlatus Jakob Gunacker und Benjamin Kranzl, parteifreier (auf freiheitlichem Mandat eingezogener) Gemeinderat in Schwaz/Tirol. Zu den Ausstellern zählten u. a. die "identitären" Hausprojekte Kulturfestung (Eichkögl/Steiermark) und Castell Aurora (Steyregg/Oberösterreich) sowie der in Letzterem angesiedelte Computerspiele-Entwickler KVLT Games. Aus Deutschland waren als weitere Vertreter rechtsextremer Kulturarbeit und Lebensweltorientierung u. a. das "konservative" Modelabel Peripetie und der auf die Verherrlichung nationalistischer Märtyrer spezialisierte Hydra-Verlag gekommen.