"Wer Dr. Steiner kannte, weiß, mit welcher Überzeugungskraft und Intensität er seit früher Jugend gegen Faschismus und Rassismus Widerstand leistete. Durch seine zeitgeschichtlichen Studien und seine Habilitation für Neuere Geschichte in Wien war die Gewähr gegeben, dass seine Recherchen mit dem nötigen wissenschaftlichen Background erfolgten und auch in der Fachwelt Beachtung fanden. In Fernsehfilmen, TV- und Radioserien machte er darüber hinaus sein reiches Wissen auch einer breiteren Öffentlichkeit zugänglich. Ich werde ihm stets ein ehrendes Andenken bewahren."
"Er war ein aufrechter und origineller, kluger und auch schöpferischer, kämpferischer Antifaschist."
"In vielen Jahren der Zusammenarbeit habe ich Herrn Professor Steiner ungemein schätzen gelernt. Seine persönliche Integrität, sein immenses historisches Wissen und vor allem auch seine menschliche Größe waren für mich Vorbild und Maßstab zugleich. Vorbild in seiner Verhaltensweise, stets bemüht, die historischen Entwicklungen, aber auch die Menschen und ihre Verhaltensweise objektiv zu beurteilen. Objektiv, und das heißt gerecht, nicht nachsichtig, sondern der Wahrheit gemäß, nicht neutral, sondern den Maßstäben der Menschlichkeit und Gerechtigkeit verpflichtet. Ein Mörder ist objektiv gesehen ein Mörder, ein Opfer ein Opfer. Objektivität schließt Äquidistanz, schließt Neutralität aus. Objektivität verpflichtet daher zum Widerstand gegen Unrecht und Unmenschlichkeit, Rassismus und Verhetzung.
Für Herbert Steiner war die Erinnerung an den geleisteten Widerstand eine verpflichtende Aufgabe zur Vermeidung neuen Unrechts. Er hat mit dieser Haltung und seinem umfassenden Wissen um all das Vergangene in hohem Maße die Inhalte unserer großen Dokumentationen 'Österreich I' und 'Österreich II' mitbestimmt, seine Beurteilung der historischen Abläufe und der handelnden Personen war uns immer wieder Richtschnur.
In all diesen Jahren kamen wir uns auch menschlich sehr nahe. Das Dokumentationsarchiv des österreichischen Widerstandes verliert mit Herbert Steiner seinen Gründer und geistigen Vater, Österreich verliert mit Herbert Steiner einen seiner großen Söhne, ich verliere mit Herbert Steiner einen unersetzlichen Ratgeber und Freund."
"Im Namen der Bundesarbeitskammer möchten wir Ihnen unser tiefes Bedauern über den Tod von Prof. Dr. Herbert Steiner ausdrücken. Als gesetzliche Interessenvertretung der österreichischen Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer ist es uns ein großes Anliegen, Herbert Steiners Rolle bei der geschichtlichen Aufarbeitung und der Bekämpfung von faschistischen und rassistischen Tendenzen zu würdigen. Mit der Biographie und der Veröffentlichung der Aufzeichnungen Käthe Leichters, der Gewerkschafterin und ersten Frauenreferentin der Arbeiterkammer, hat er die Bedeutung der gesetzlichen Arbeitnehmervertretung seit den Anfängen der demokratischen Republik Österreich wieder in das politische und wissenschaftliche Gedächtnis gerufen."
Werner Muhm, Direktor der Bundeskammer für Arbeiter und Angestellte, Wien
"Mit Herbert Steiner verliert Österreich einen Menschen, der - geprägt durch seine persönlichen Erfahrungen mit dem Nationalsozialismus - sein Leben der Erforschung der Arbeiterbewegung und der steten Mahnung gegen das (Neu-)Aufkeimen von faschistischem und rassistischem Gedankengut gewidmet hat. Für die Arbeitnehmerinteressenvertretung war Herbert Steiner mit seinem Engagement für Demokratieerziehung, gegen Rechtsextremismus und Gewalt ein besonders wichtiger Verbündeter."
Kammer für Arbeiter und Angestellte für Wien
"Herbert Steiner war ein hervorragender Historiker, dessen Leben auch mit der Kommunistischen Partei verbunden blieb, wenngleich diese es ihm nicht immer leicht gemacht hatte."
"Die Mitarbeiter des Industrieviertel-Museums, dessen wissenschaftlichem Beirat Doktor Herbert Steiner angehörte, sind zutiefst betroffen von seinem Ableben. Er wird uns im erfolgreichen Wirken des Dokumentationsarchivs gegenwärtig sein."
"Die Linzer Konferenzen der ArbeiterhistorikerInnen, das ihnen eigene Klima des wissenschaftlichen Meinungsaustauschs und der menschlichen Begegnung über ideologische und politische Grenzen hinweg waren Herbert Steiners Verdienst."
"Für uns war Herbert Steiner so etwas wie der 'gute Geist' der ArbeiterhistorikerInnen. Wir alle werden ihn sehr vermissen."
"Herbert Steiner verkörperte eine Epoche der ITH und wird all denen, die ihn viele Jahre in Linz erlebt haben, unvergesslich bleiben."
Internationales Institut für Sozialgeschichte, Amsterdam
"... the driving force of the ITH."
(International Association of Labour History Institutions)
"Trotz räumlicher Distanz war ich mit Herbert sehr eng verbunden und bewunderte und schätzte seine großen Initiativen, die infolge seiner Energie oft realisiert wurden. Ich nenne nur DÖW und ITH, doch darüber hinaus seine publizistische Tätigkeit, seine Bücher und Artikel. Er hat seinen Freunden viele Ideen und große Hilfe gegeben. Ich rechne es ihm hoch an, dass er trotz aller Widrigkeiten seinen Ideen und Idealen treu geblieben ist und für sie eine große Ausstrahlung entwickelte: in neuer Form, mit neuem Inhalt."
Centre d'Études et de Recherches Autrichiennes, Rouen
"Die alles umfassende Wärme, die Herbert ausstrahlte, war der Zement, mit dem er sein Werk baute. Was er uns gegeben, wird weiter leben."
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