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Robert Obermair: Kurt Willvonseder

Vom SS-Offizier zum Direktor des Salzburger Museum Carolino Augusteum

Diplomarbeit, Universität Salzburg, 2013 (Abstract)

 

Diese Arbeit wurde mit dem Herbert-Steiner-Anerkennungspreis 2014 ausgezeichnet.

 

 

Die vorliegende Arbeit befasst sich mit dem Prähistoriker Kurt Willvonseder (geboren am 10. März 1903). Im Mittelpunkt der Ausführungen stehen dabei zwei große Fragenkomplexe, die einerseits der Frage nach Willvonseders Rolle im NS-Regime und andererseits seiner Reintegration in die Salzburger Gesellschaft nach 1945 nachgehen.

 

Willvonseder war bald nach dem "Anschluss" Österreichs an das Deutsche Reich der SS, NSDAP und dem Ahnenerbe der SS beigetreten. In den darauffolgenden Jahren machte er im Bereich der österreichischen Denkmalpflege Karriere und war im Rahmen dieser Tätigkeiten unter anderem an archäologischen Ausgrabungen rund um das KZ-Nebenlager Gusen beteiligt. Auf Grund seiner Stellung im Ahnenerbe war er in dieser Zeit auch im europäischen Südosten eingesetzt, wo er einerseits ebenfalls wissenschaftlich tätig war und andererseits auch an Umsiedlungen im Sinne der nationalsozialistischen "Volkstumspolitik" beteiligt war. Nach 1945 für kurze Zeit interniert und aus sämtlichen Ämtern entlassen, konnte er seine wissenschaftliche Karriere spätestens ab 1950 wieder aufnehmen und wurde in der Folge Direktor des renommierten Salzburg Museum Carolino Augusteum und erster Lehrender für Geschichtswissenschaften an der 1962 wiedergegründeten Universität Salzburg.

 

Ziel der Arbeit ist es, Willvonseders Werdegang an Hand der Institutionen und Organisationen, mit denen er in Verbindung stand, aber auch seiner KollegInnen im Bereich der Ur- und Frühgeschichte darzustellen und daraus ein möglichst vollständiges Bild einer wissenschaftlichen Karriere im und nach dem nationalsozialistischen System zu zeichnen. Diese biographische Analyse stützt sich dabei hauptsächlich auf archivalische Originalquellen aus dem entsprechenden Zeitraum.

 

Mag. Robert Obermair, Salzburg

 

 

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