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Terner, Andreas

Österreichische Stalin-Opfer (bis 1945)

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Name russisch: Тернер Андрей Андреевич

Geboren: 19.01.1896, Wien

Beruf: Kraftfahrer

Letzter Wohnort in Österreich: Wien

Ankunft in Russland/Sowjetunion: 1915

Wohnorte in der Sowjetunion: Penza, Moskau

Verhaftet: 29.03.1938, Moskau

Anklage: Spionage für Deutschland

Urteil: 23.05.1938, Dvojka, Tod durch Erschießen

Gestorben: 07.06.1938, Butovo

Rehabilitiert: 21.11.1957, Militärtribunal des Moskauer Wehrkreises

Emigrationsmotiv: Kriegsgefangener des Ersten Weltkriegs

Schicksal: erschossen

 

Andreas Terner wurde 1896 in Wien geboren. Er geriet 1915 als Angehöriger des 4. Infanterieregiments der k.u.k. Armee in russische Kriegsgefangenschaft. Von 1918 bis 1919 diente er in einer internationalen Einheit in der Roten Armee. Anfangs lebte er in Penza, er übersiedelte dann nach Moskau. Mit seiner Mutter in Wien stand er bis 1926 in Briefkontakt. Terner wurde 1919 in die VKP (b) aufgenommen, jedoch 1924 wegen parteischädigenden Verhaltens ausgeschlossen. 1926 erhielt er die russische Staatsbürgerschaft. Von 1924 bis 1926 arbeitete er in den Junkers-Flugzeugwerken in Fili, das damals noch außerhalb von Moskau lag, danach als Fahrer in einem Taxibetrieb.

 

Im März 1938 wurde Terner verhaftet, es wurde ihm vorgeworfen, sein Bekannter Adolf Hercht (Адольф Герхт), der als Nachtwächter in der deutschen Botschaft beschäftigt war, hätte ihn 1927 zur Spionage für Deutschland angeworben. Terner "gestand" darüber hinaus auch, dass er seinerseits Paul Händler (Гендлер Павел Людвигович) und Bruno Ėrnstovič Franke als Spione angeworben habe. Am 23. Mai wurde Terner zum Tode verurteilt und am 7. Juni 1938 in Butovo bei Moskau erschossen.

 

Terners aus Österreich stammende Freunde, die gleichfalls hingerichteten Leopold Moser und Franz Navratil werden im Strafakt nicht erwähnt. Die Rehabilitierung Terners wurde im Oktober 1956 von seiner Frau Sofia (София Адольфовна Тернер) in die Wege geleitet.

 

 

Quelle: GARF, ÖStA, RGASPI

 

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